Die Figuren der Burgnarrenzunft Wasserburger Talgeister Honstetten lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Einmal die Talgeister mit ihrem Anführer, dem Obergeist Wasso, und zum anderen der historische Narrenrat. Außerdem gibt es noch Gnome, die Baumstümpfe darstellen. Der geschichtliche Zusammenhang der drei Orte Honstetten, Reute und Eckartsbrunn wird bei allen Hästrägern durch das dreifache Ortswappen ersichtlich.
Wasso trägt eine überdimensionale Holzmaske. Diese wurde von Claus Wenzel aus Honstetten entworfen und von Hermann Schlenker aus Villingen-Tannheim geschnitzt.
Die Einzelmaske erinnert an Wasso, den Gründer der „Burg des Wasso“, die Wasserburg.
Die Talgeister tragen Holzmasken aus Zirbelkiefer, die alle ein gemeinsames Grundmotiv haben — und doch hat jede einen individuellen Gesichtsausdruck. Auch diese wurden zuerst von Hermann Schlenker geschnitzt.
Auf dem Häs (Kostüm) der Talgeister sind zudem die Wappen von Honstetten, Reute und Eckartsbrunn aufgestickt.
Das Häs (Kostüm) des Narrenrates ist einem Rittergewand von 1050 nachempfunden und der Ahnherr des Geschlechts, der Ritter "Tudo von Honstetin" wird vom jeweiligen Zunftmeister vertreten. Sichtbares Zeichen bei allen Rittern ist das Brustwappen auf dem Häs (Kostüm).
Die jüngste Figur "Honstädtler" repräsentiert das Abbild der damaligen Bewohner der Siedlung oberhalb der Festung Hartberg. Mit einem großen handgefertigten Hut, einer langen durchgeknöpften Weste und dem Beinkleid, ist das Häs der damaligen Zeit nachempfunden.
Die Gnome tragen Holzmasken auf einem Stoffzyliner und stellen Baumstümpfe dar. Auch ihr erster Schnitzer war Hermann Schlenker aus Villingen-Tannheim.
Einmal im Jahr steigt aus der „Burg des Wasso“, die auch Wasserburg genannt wird und früher eine Raubritterburg war, der Geist ihres Gründers Wasso auf, um seine ehemaligen Burgknechte um sich zu scharen. Die Burgknechte sind bei einer Belagerung durch schwäbische Landsknechte gefallen. Nachdem die Burgherrin deren Körper vor das Burgtor legen ließ, haben die schwäbischen Landsknechte sie in das „Tal des Wasso“, das Wasserburger Tal, transportiert.
Im dichten Wald vermodert und vermoost, möchte der Geist eines jeden Toten in seine Meimatstadt zurückkehren. Aber die Burg wurde in Brand gesteckt und zerstört — und so kann ihr Geist dorthin nicht mehr zurück.
Darum geistern die Seelen der Toten ruhelos im Wasserburger Tal umher, bis ihr Ahnherr, der Wasso sie ruft. Dann ziehen der Obergeist und seine Talgeister in die Obergemeinden Honstetten, Reute und Eckartsbrunn um sich dort mit den Herren der Nachbarburg auf gleicher Gemarkung zu treffen.
Die Nachbarburg ist die „Feste Harperg“, die volkstümlich auch Tudoburg genannt wird, und deren Herren sind die Anhnen des um 1050 beurkundeten Adelsgeschlechts derer von Honstetin. Sie hatten einst große Besitzungen, die bis weit in die Schweiz reichten, aber allesamt einer Schenkung an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen verfielen. Der Ahnherr des Geschlechts derer von Honstetin, der Ritter „Tudo von Honstetten“ und die Narrenräte entsprechen der historischen Überlieferung.